A3 Anatomic Ankle Arthrodesis System bzw. B4-Nagelsystem

Instrumentenkomponenten

Zielgerät für Präparation für A3 Nagelinsertion

Das Zielgerät für die Präparation der Nagelinsertion besteht u.a. aus zwei Zielbügeln die die Platzierung von Führungsdrähten für eine Aufbohrung unter Berücksichtigung der distalen doppelten Nagelbiegung erlauben.  Ein erster Draht wird mit Hilfe des ersten Zielbügels in gerader Richtung von distal nach proximal eingebracht mit einem Eintrittspunkt in distaler Verlängerung der tibitalen Achse.

Ein zweiter Zielbügel wird auf den ersten Draht und ersten Zielbügel gesetzt.  Ein zweiter Draht wird durch den zweiten Zielbügel mit demselben Eintrittspunkt wie später der Nagel, d.h. lateral und dorsal der Tibiaachse eingebracht.  Der zweite Draht wird dann bis zum ersten Draht eingebracht den dieser genau auf der Ebene des OSG trifft.  Der zweite Draht dient als Führung für die Aufbohrung für den Nagelkanal.

Zielgerät für Vorbereitung für Nagelinsertion

Zielbügel für Verriegelungsschrauben

Ein universeller Zielbügel, der nach der Nagelinsertion am Nagel befestigt wird erlaubt die Platzierung aller Verriegelungsschraube für alle Optionen der statischen, dynamischen oder komprimierenden Verriegelung (s.o.).  Der universelle Zielbügel wird nach der tibialen Verriegelung für die talare Verriegelung gedreht und dann nochmals nach der talaren Verriegelung für die kalkaneare Verriegelung.

Universeller Zielbügel für Verriegelungsschrauben

Indikationen

Indikationen für das A3/B4 System sind degenerative Veränderungen (Arthrose) des oberen und unteren Sprunggelenks.  Die Indikationen beinhalten Fälle mit:

  • Massive Deformitäten
  • Massiver Knochenverlust
  • Rheumatoide Arthritis
  • Diabetes mellitus
  • Charcot Arthropathie
  • Fehlgeschlagene Versteifung des oberen Sprunggelenks
  • Fehlgeschlagene Versteifung des unteren Sprunggelenks
  • Fehlgeschlagene Versteifung des oberen und unteren Sprunggelenks
  • Fehlgeschlagene endoprothetische Versorgung des oberen
  • Sprunggelenks (OSG Prothese)
  • Fehlgeschlagene Weichteilbalanzierung bei Amputationen am
  • Chopartlevel oder weiter distal
  • Knochennekrose
  • Leichte bis mäßige Durchblutungsstörung
  • Durchgemachte Infektion
  • Problematische Weichteilverhältnisse

Kontraindikationen

Kontraindikationen sind nicht abgeschlossenes Knochenwachstum, aktive Infektion und erhebliche Durchblutungsstörung.

Planung

Die Planung beginnt mit Beurteilung der Weichteile und eventueller Narben.  Die obligate Röntgendiagnostik beinhaltet Aufnahmen mit Belastung im Stehen beider Füße dorsoplantar und lateral, des oberen Sprunggelenks anteroposterior und seitlich.

Weitere Aufnahmen wie sog. Saltzman view und Beinachsenaufnahmen sind hilfreich um weitere potentielle Deformitäten zu erkennen.  Computertomografie (CT) ist zur Analyse der dreidimensionalen Knochen- und Gelenkmorphologie sinnvoll.  Eine Planungssoftware (z.B. Orthoplanner, Firma Localite oder Medici, Firma Hectec) ist für die Planung einer Korrektur, Auswahl des Implantats und Planung der Implantatposition sehr hilfreich.

Abb. a

Abb. b

Abb. c

Abb. d

Abb. e

Abb. f

Abb. g

Abb. h

Abb. i

Abb. j

Abb. k

Abbildung a bis Abbildung k:

Bei dem Fall handelt es sich um beidseitige 3° offene Kalkaneusfrakturen, die in erheblicher Deformität ausgeheilt sind.  Auf der mehr betroffenen und hier korrigierten linken Seite keine Belastbarkeit.  Der präoperative Status zeigt eine Verringerung des seitlichen talokalkanearen Winkels (Abbildung a - seitliches Röntgenbild mit Vollbelastung), einen massiven Rückfußvalgus von 21,4° (Abbildung b - Saltzman Aufnahme, vermessen mit mediCAD) und eine massive Verschiebung des Tuber calcanei nach lateral unter die Fibula (Abbildung c: parakoronare CT-Reformation).  Aufgrund der sehr problematischen Weichteilsituation mit Z.n. großflächiger Spalthauttransplantation vor allem medial, erfolgte eine kontinuierliche Korrektur über 90 Tage mittels Taylor Spatial Frame (Smith & Nephew, London, UK) (Abbildung d).  Danach deutlich verbesserte Stellung des Rückfußes (Abbildung e - parakoronare CT-Reformation mit Taylor Spatial Frame).  Nun navigierte Korrekturarthrodese OSG und Subtalargelenk und Fixation mit A3 (Abbildung f: sagittale Reformation der intraoperativen 3D-Röntgenbildgebung; Abbildung g: koronare Reformation der intraoperativen 3D-Röntgenbildgebung; Abbildung h und Abbildung i: postoperative Röntgenbilder)  Detaillierte Darstellung navigierte Korrekturarthrodese oberes Sprunggelenk und Subtalargelenk. Nach drei Monaten vollständige Durchbauung und gute Belastbarkeit  (Abbildung j und Abbildung k: Röntgenbilder 3 Monate postoperativ mit Belastung).