Unter einem Pes abductoplanovalgus versteht man die Abflachung des Fußlängsgewölbes mit einer Vorfußauswärtsdrehung und einer X-Stellung des Rückfußes. Der Pes abductoplanovalgus (im Volksmund Knick-Senk-Plattfuß) ist im Kindesalter relativ häufig. Es ist keinesfalls richtig, dass diese Fehlstellungen in der Regel auswachsen. Ab einer bestimmten Ausprägung der Fehlstellung sollte zunächst mit speziell angepassten Einlagen und Physiotherapie behandelt werden. Deutlich ausgeprägte Fehlstellungen müssen operativ behandelt werden, da sonst aus diesen noch reversiblen Fehlstellungen nicht mehr reversible Deformitäten entstehen. Diese Deformitäten führen dann spätestens im Erwachsenalter zu erheblichen Problemen, die nur durch aufwändige Korrekturoperationen gebessert werden können.
Bis zum Alter von 12 Jahren lässt sich der Pes abductoplanovalgus mit einer sog. Arthrorhise korrigieren. Dabei wird über einen kleinen Schnitt eine sog. Kalkaneostoppschraube eingebracht, die die Fehlstellung sofort komplett korrigiert. Durch das weitere Wachstum wird dann die Deformität korrigiert. In etwa 10% der Fälle richtet sich die nicht andere Seite mit auf weshalb wir auch erst nur eine Seite operieren. In den verbleibenden Fällen wird die andere Seite nach etwa 3 Monaten operiert werden. Die einliegenden Schrauben verursachen keinerlei Probleme und auch Sport ist uneingeschränkt möglich. Beide Schrauben werden dann nach Abschluss des Wachstums und nach Ablauf von 2 Jahre wieder entfernt.
Die Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie hat die Arthrorhise am Krankenhaus Rummelsberg nicht nur eingeführt, sondern dieses Verfahren auch detailliert wissenschaftlich untersucht und die hervorragende Korrekturwirksamkeit bei gleichzeitig geringstem Risiko bewiesen. Dabei wurde das Korrekturergebnis nicht nur mit einliegenden Kalkaneostoppschrauben vermessen sondern auch nach deren Entfernung. Dies wurde bisher bei keiner anderen Studie durchgeführt und beweist erstmals, dass die Korrektur auch nach der Schraubenentfernung erhalten bleibt.