Komplexe Verletzungen des Mittelfußes

Chopartluxationen – Häufigkeit, Ursache und Langzeitergebnisse

Äthiologie, Behandlung und Ausheilungsergebnis von Chopartluxationen (C) wurden untersucht, um eine Basis zur Behandlungsoptimierung zu schaffen.

Material und Methode

Verletzungsursache, art und –ausmaß, Art der Behandlung und Langzeitergebnisse (AOFAS Score für Mittelfuß (AOFASM) und gesamten Fuß (AOFASG), Hannover Scoring Systems (HSS), eigener Questionnaires (Q)) wurden erfasst.

Ergebnisse

Von 1972 bis 1997 wurden 100 Patienten mit C behandelt. Männer (n=68) doppelt so häufig wie Frauen (n=32) betroffen; mittleres Alter 32 (1785) Jahre; rechts: n=46, links n=44, beidseitig: n=10. Ursache: 82% Verkehrsunfälle (n=90, PKW-Insassen: n=55, Motorradfahrern n=31, andere: n=4), 7% Stürze (n=8), 6% Quet¬schungen (n=6), 6% andere (n=6); Verletzungstyp: 28 (25%) reine Luxationen (RL), 60 (55%) Chopart-Luxations-Frakturen (CF), 22 (20%) Chopart-Lisfranc-Luxationsfrakturen (CLF). Primärbehandlung: 83% (n=91) operativ, 10 x geschlossene, 81 x offene Reposition, 12 x initiale Amputation, 6 x Arthrodese, 28 x Kompartmentspaltung; 19 (17%) Füsse konservativ (Gips: n=16, kein Gips: n=1); 8 x sekundäre Arthrodese. 65 (65%) Patienten (C: n=65, d.h. 3 beidseitige) wurden nach 9 (125) Jahren nachuntersucht, 8 starben zuvor und 4 x war eine Amputation durchgeführt worden. Die mittleren Scores der gesamten Gruppe (C) betrugen: AOFASG=310 (195400), AOFASM=75 (29100), HSS=68 (29100),Q=68 (30100). Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Unfallursache und Zeitpunkt oder Art der Be¬handlung wurden keine Scoreunterschiede festgestellt. RL oder CF zeigten keine Unterschiede in den Scores (mittlere Scores: RL: AOFASG=320, AOFASM=78, HSS=79, Q=73, CF: AOFASG=306, AOFASM=73, HSS=77, Q=68). CLF zeigten signifikant schlechtere Scores (AOFASG=260, AOFASM=61, HSS=57, Q=48, t-Test: p=0.05).

Schlussfolgerungen

Die Langzeitfolgen von Chopartluxationen sind erheblich und lassen sich mit früher offener Reposition und Retention minimieren, auch wenn in dieser Studie keine signifikanten Unterschiede im Langzeitergebnis bei unterschiedlicher Art und Zeitpunkt der Behandlung bestanden.