Intraoperative 3D-Röntgenbildgebung

Bildgebung bei Versorgung von Verletzungen an OSG und Fuß - Vergleich der ersten (ISO-C-3D) und zweiten (ARCADIS-3D) Gerätegeneration

Die intraoperative 3D-Bildgebung mit dem ersten verfügbaren Gerät (ISO-C-3D, Siemens) hat bereits einen hohen Nutzen bei der Traumaversorgung an oberem Sprunggelenk (OSG) und Fuß gezeigt. Das Ziel dieser Studie war den klinischen Gebrauch der zweiten Gerätegeneration (ARCADIS-3D, Siemens) im Vergleich zur ersten Generation zu analysieren.

Material und Methode

In einer matched pair-Studie wurde der ISO-C-3D/ARCADIS-3D für die intraoperative 3D-Bildgebung nach der Reposition/Korrektur und internen Fixierung eingesetzt. Der ISO-C-3D wurde bei 62 Fällen zwischen 01.01.2003 und 15.03.2004 eingesetzt. Der ARCADIS-3D wurde zwischen 01.09.2006 und 30.04.2008 bei Fällen mit gleicher Fraktur- oder Arthrodeselokalisation eingesetzt (ISO-C-3D/ARCADIS-3D Einsatz: Frakturen: Pilon tibiale, n=11/8; Weber-C, n=7/10; isoliert dorsales Volkmann, n=1/1; Talus, n=3/3; Kalkaneus, n=20/20, Navikulare, n=1/1,; Kuboid, n=1/1, Lisfranc-Luxationsfraktur, n=6/6, Rückfußarthrodese mit oder ohne Korrektur, n=12/12). Nach dem Einsatz des ISO-C-3D/ARCADIS-3D wurden potentiell Änderungen der Reposition/Korrektur und/oder Implantatposition durchgeführt. Zeitaufwand, intraoperative Konsequenzen, Erfahrung der Operateure und erfahrungsabhängige Rate der intraoperativen Konsequenzen nach ISO-C-3D/ARCADIS-3D Einsatz wurden aufgezeichnet und verglichen (t-/ Chi2-Test).

Ergebnisse

Im Durchschnitt wurden die Operationen für den Einsatz des ISO-C-3D/ARCADIS-3D für 440/320 Sekunden unterbrochen; 180/120 Sekunden für die Scanvorbereitung, 120/60 Sekunden für den Scanvorgang und 210/180 Sekunden für die Evaluation der Bilddaten durch den Operateur. Die Zeiten waren mit dem ARCADIS-3D signifikant kürzer als mit dem ISO-C-3D (t-Test, p<0,05). In 39%/34% /n=24/21 von 62) wurde die Reposition/Korrektur und/oder Implantatlage nach dem ISO-C-3D/ARCADIS-3D Scan korrigiert. Diese Rate der intraoperativen Konsequenzen unterschied sich nicht zwischen ISO-C-3D und ARCADIS-3D (Chi2-Test, p=0,62). Die Erfahrung der Operateure und die erfahrungsabhängige Rate der intraoperativen Konsequenzen unterschied sich nicht zwischen ISO-C-3D und ARCADIS-3D (Chi2-Test, p>0,05)

Schlussfolgerung

Mit der intraoperative 3D-Bildgebung mit ISO-C-3D/ARCADIS-3D wurden bei der Versorgung von Verletzungen an OSG/Fuß jeweils in mehr als einen Drittel der Fälle verbesserungsbedürftiger Reposition/Korrektur und/oder Implantatlage erkannt. Die zweite Generation (ARCADIS-3D) erlaubt eine schnelleren Scan und Bildanalyse als die erste Generation (ISO-C-3D). Weitere Vorteile der zweiten Generation zeigten sich nicht.