Intraoperative 3D-Röntgenbildgebung

Bilddarstellung mit einem transportablen Bildverstärker (ISO-C-3D) bei der Traumaversorgung im Fußbereich

Vorläufige Ergebnisse von 101 Fällen

Ziel dieser Studie war die Analyse der Konsequenzen einer intraoperativen 3-D Bilddarstellung mit ISO-C-3D bei der Traumaversorgung im Fußbereich.

Material und Methoden

ISO-C-3D® (Siemens AG) ist ein motorisierter C-Arm der fluoroskopische Bildgebung während einer Orbitalrotation von 190 Grad ermöglicht und dabei einen Datenwürfel von 119 mm Kantenlänge generiert. Aus diesen 3D Daten werden multiplanare und zweidimensionale Rekonstruktionen errechnet und dargestellt. Bei dieser prospektiven Studie wurde im Zeitraum vom 01.01.2003 bis 31.12.2004 eine ISO-C-3D intraoperativ bei der Versorgung von Fußverletzungen und rekonstruktiven Eingriffen nach Fußverletzungen eingesetzt. Der Einsatz erfolgte nachdem der Operateur die Reposition und Implantatlage mit dem konventionellen C-Arm als korrekt eingeschätzt hatte. Die Patienten wurden entweder auf einem speziellen Karbontisch oder auf Standard-OP-Tisch gelagert. Zeitaufwand, Konsequenzen nach Anwendung des ISO-C-3D und Beurteilung des Operateurs (Visual-Analog-Skala, VAS, 0-10 Punkte) wurden registriert. Die Beurteilung der Operateure der Bildqualität wurden zwischen Fällen mit Karbon- oder Standard-OP-Tisch verglichen.

Ergebnisse

Patienten: 101 Patienten/Fälle (keine beidseitigel ISO-C-3D Benutzung) wurden eingeschlossen (Frakturen: Pilon, n=15; Weber-C, n=12; isoliertes dorsales Volkmann, n=3; Talus, n=7; Kalkaneus, n=32; Naviculare, n=2; Kuboid, n=2; Lisfranc-Luxationsfraktur, n=8; OSG- und/oder Rückfußarthrodese mit oder ohne Korrektur, n=4/16).

OP-Tisch: Karbontisch, n=80 (80%), Standard-OP-Tisch, n=21 (20%)
Zeitbedar: Die Operation wurde für durchschnittlich 430 Sekunden (s) unterbrochen (300-700); 100 s für die Vorbereitung zum Scan, 120 s für den ISO-C-3D-Scan und 210 s für die Evaluation der Bilder durch den Chirurgen.
Konsequenzen nach ISO-C-3D Benutzung: In 39% (39 von 101) Fällen wurden die Reposition (n=16, 16%) und/oder Implantatlage (n=30, 30%) im selben Eingriff korrigiert.

Beurteilung des Operateurs: 8 Operateure waren beteiligt: Machbarkeit 9.2 (5.2-10), Genauigkeit 9.5 (6.1-10) und klinischer Benefit 8.2 (4.5-10). Bildqualität: Karbontisch 9.1 (8.0-10), Standard-OP-Tisch 8.7 (7.0-10) (test, p>0.05).

Schlussfolgerung

Die intraoperative 3-D Bilddarstellung mit ISO-C-3D kann bei der Traumaversorgung im Fußbereich wertvolle Informationen bieten, die mit einem herkömmlichen C-Arm allein nicht erbracht werden können. Bei dieser Studie wurden bei fast 40% der Fälle nach der Anwendung des ISO-C-3D Reposition und/oder Implantatlage im selben Eingriff korrigiert nachdem der Operateur zuvor beides mittel C-Arm als korrekt beurteilt hatte. Die Bilqualität wurde dabei mit dem Karbontisch nicht besser beurteilt als mit einem Standard-OP-Tisch, sodass für den Fußbereich die Anschaffung eines Karbontischs für ISO-C-3D nicht nötig ist.