Frakturen des Sprunggelenks

Veletzungsmechanismus

Der Bruch des oberen Sprunggelenks (außer Pilon tibiale Frakturen) entsteht immer über eine mehr oder weniger starke Verrenkung (Subluxation oder Luxation) des Gelenks, d. h. einer Lösung der Knochen des Gelenks aus ihrer normalen gelenkigen Verbindung unter Bruch von mindestens dem Außenknöchel und möglichen knöchernen und ligamentären Begleitverletzungen. Daher heißt die Verletzung grundsätzlich Verrenkungsbruch (Luxationsfraktur).

Meist reponieren sich die Brüche aufgrund der Elastizität des Weichteilmantels von alleine oder sie werden durch Sanitäter oder Sporttrainer noch am Unfallort reponiert, so dass solche Röntgenbilder selten in Kliniken entstehen. Der Verletzung, volkstümlich als „Umknicken“ bezeichnet, liegt meist ein Pronationstrauma oder eine Supination zugrunde (beides indirekte Traumata). Dieses Grundmuster wird durch Drehungsanteile (z.B. Eversion, Adduktion) des Fußes ergänzt. Der Sprunggelenkbruch kann auch durch Drehen des Unterschenkels gegen den feststehenden Fuß verursacht werden. Häufig sind zusätzlich die Einflüsse von Stauchungen wirksam, wie z.B. durch den Sprung von einer Mauer. Das röntgenologische Bruchbild lässt sich nach Lauge-Hansen einem jeweils typischen Entstehungsmechanismus zuordnen (= ursächliche Einteilung).